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Alphonse Daudet

Nimes 1840 - Paris 1897


Alphonse Daudet, Sohn einer verarmten Fabrikantenfamilie, geht 1857 nach Paris, wo er bereits ein Jahr später seinen ersten Gedichtband "Les Amoureuses" (1858) veröffentlicht. Im gleichen Jahr bekommt er eine Anstellung beim "Figaro", dann 1860-65 eine Anstellung als Sekretär des Herzogs von Morny, dem damals mächtigen Minister und Halbbruder Napoleon III.
Ab 1866 erscheinen Alphonse Daudets humoristischen, am Naturalismus geschulten "Lettres de mon moulin" als Fortsetzungen im "Figaro", was ihm einen gewissen Bekanntheitsgrad verschafft. Sein erstes größeres Werk hingegen, "Le Petit Chose" (1868), sorgt kaum für Interesse. Mehr Aufmerksamkeit findet sein 1872 begonnener, spöttischer Erzählzyklus "Tartarin" über die Aufschneidereien südfranzösischer Kleinbürger. Zu ihm gehören "Tartarin de Tarascon" (1872), "Tartarin sur les Alpes" (1885) und "Port Tarascon" (1890). Großen Erfolg bringt Daudet aber erst "Fromont jeune et Risler aîné" (1874), das eine für die französische Literatur vergleichsweise neue Saite anschlägt.
Bedingt durch diesen Erfolg konzentriert er sich in den folgenden Jahren auf Romane und publiziert erfolgreich Werke wie "Jack" (1876), der Geschichte eines unehelichen Kindes, der weitere folgen. In Geist und Methode Charles Dickens' ähnelnd entwickelt Alphonse Daudet in seinen Werken einen eigenen, in gewisser Weise impressionistischen Stil. Anders als Edmond de Goncourt vermittelt er nicht ein ständiges Gefühl von Mühe, sondern ist - wie Émile Zola ihn nennt - "un charmeur", voller Glück und Reiz.
Als enger Freund von Goncourt, Flaubert und Zola gehört Alphonse Daudet zur Romanschule der Naturalisten. Seine Erfahrungen, sein Milieu, die Männer, mit denen er bekannt ist, oder Personen, die mehr oder weniger wichtige Rollen im Pariser Leben spielen - alle werden sie in seiner Kunst eingearbeitet.


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